So liegen wir Lahmen und müssen ruhen,
Lebendige Tote in ihren Truhen,
Zur Decke starrend mit wachem Gesicht -
Wir hassen euch nicht, ihr Genießend-Gesunden,
Wir neiden euch nichts, weil wir selber gebunden,
Doch eurer Masken bedürfen wir nicht.

Ihr tretet aus Lebens Duften und Fülle
In unsere dumpfe beängstigte Stille
Und dämpft nicht die Worte, die ihr sprecht.
Ihr jammert, gesättigt von allen Gnaden,
Als wäret ihr mühselig und beladen,
Und tröstet und spielt so gezwungen schlecht.

Wir lesen ja doch aus euren Zügen
Des billigen Mitleids nachlässige Lügen.
Denn eure Augen sind voller Arg
Und sind wie stählerne, treibende Scheiben,
Die eifrig erfassen und grausam zerreiben,
Was nicht geschmeidig, begierig und stark.

Wir lieben die Kinder, die noch nicht wissen,
Daß wir auf ewig so liegen müssen,
Die Kinder, nichts ahnend von Mitleid und Pflicht.
Sie spielen mit unseren toten Händen
Und helfen des Haupt uns zur Seite wenden,
So daß wir die Fenster sehen - voll Licht.