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Nimm Abschied, Weib! Söhne und Töchter wachsen
Heran dir, freien wollende. Jetzt ist
Für Augenspiel und männertolles Girren
Die Zeit nicht mehr. Was nützt es, in die Speichen,
Die unerbittlich-unaufhalsamen,
Zu greifen, wenn der Schläfen Haar schon graut,
Des Fleisches Formen haltlos überquellen
Und deine Hände, wissend um das Spiel
Verliebter Nächte, welker worden sind
Denn Laub nach Frost? Sei auf der Hut,
Daß nicht Verrat durch sie geschieht daran,
Was du geheim vielleicht noch sinnst im Blut!
Wenn einst vergor, was Blasen heute noch
Längst ungemäßer Wünsche treibt in dir,
Und wenn der Quell, der annoch flutende,
Deines Geschlechtes wird versickert sein,
In deinem Antlitz dann geschrieben stehn
Wird jedem deutbar, ob es Freude war
Oder nur Lust, wes du als Liebe pflagst.
Der Tierheit bar wird dann dein Menschliches
Am Lichte sein. Gewogen und gezählt
Wird es von deinen Kindern werden. So gib acht!
Noch darfst du wählen: Segen oder Fluch!
Zu leicht befunden! wär' ein schlimmer Spruch.