Anton Wildgans Frost Poems
- 1. Ihr Kleingläubigen
Ihr, die ihr müßig diese Zeit verlungert,
Aus eigner Unkraft aller Kraft mißtraut,
Von einem Zeitungsblatt zum andern hungert
Und vorgekaute Schalheit wiederkaut,
... - 2. Herbst Und Ende
Oh, sei nicht traurig, weine nicht, mein Kind,
Und laß uns scheiden, ohne es zu müssen!
Zwei Schmetterlinge nahm der Frühlingswind
Auf seine Schwingen, daß sie satt sich küssen,
... - 3. Sommerliebe
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Wir liebten uns, als blauer Lüfte Schweigen
Und Sonnenglut auf blonden Ähren lag.
Die Eichen schatteten mit breiten Zweigen,
... - 4. Klimakterium
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Nimm Abschied, Weib! Söhne und Töchter wachsen
Heran dir, freien wollende. Jetzt ist
Für Augenspiel und männertolles Girren
... - 5. Die Rose
Die Rose kann sich nicht trennen
Von der sterbenden Sonne Rot,
Sie möchte drin verbrennen
In heissem Liebestod.
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