Dann wird es still sein. In Neapel sah
ich einst vom Posilippo auf das Meer,
die Bucht von Bajä lag im Abend da
wie eines Schildes runde blanke Wehr,
und dunkelblau die Insel Ischia -
Ein Panzerstücke, des sich ein müder Held
entledigte - und Frieden war die Welt.

Nichts drang in diese hohe Stille ein
als tiefer Brandung ferngedämpfter Ton.
Eine Zypresse hielt die Wacht allein
am Gittertore eines Parkes; von
der Mauern grauem übermoosten Stein
gossen sich Reben, Blüten rot wie Mohn -
So, wenn Dich einst mein Arm für ewig hält,
wird unser Tag sein - Frieden war die Welt.

So war's nicht immer - eh auf Kap Misen
des Kaisers schimmernder Palast entstand.
Wechselte dunkles, freudiges Geschehn,
bluteten Kämpfe um dies Stückchen Land,
wo heute junge Fischer plaudernd gehen
mit ihren braunen Mädchen Hand in Hand,
wo heute Hütten bei Ruinen stehn
und Kähne friedlich schaukeln längs dem Strand -
Der Todesschrei, die Tuba ist vergellt,
und Frieden ward in dieser kleinen Welt.