Es ist der Mond, der aus den Fichten steigt
Ins Glockenblumenblau der späten Lüfte,
Nachtschwalbe geistert, kleine Grille geigt,
Die Grummetmahd haucht kühle Grasesdüfte.

Es ist der Mond, so rosig wie des Weins
Ein Rankenblatt, von Herbstes Gold durchschienen,
Wenn müd' und trunken des Lebendigseins
Noch Falter taumeln und die letzten Bienen.

Es ist der Mond, der in die Saiten greift
Der schmächtigen, der zartgestimmten Birken,
Daß mich ihr Flüstern wie ein Odem streift
Und rätseldunkle Schauer mich umwirken.

Es ist der Mond, der mich so weh erfüllt,
Als müßte mir, dem knabenhaft Verlegnen,
In Dämmerung gehüllt und doch enthüllt,
Das Weib der ersten Träume heut' begegnen.

Und ungewiß treibt es mich hügelwärts,
Die Schläfe pocht, ins Auge drängen Tränen -
Es ist ja nur der Mond, du altes Herz,
Was soll noch immer dieses töricht Sehnen?