De Profundis Poem Rhyme Scheme and Analysis

Rhyme Scheme: AABBAA AACCDDEE EBBBBE AAAAACACCCAAAC FGGGFGCBBEFBEBEEEEEC EC HHCCIICHCHHBBJKBABAA CCAACC CCCCAAAAAAAAAAAA AAAAA AAAAAAAACCLLAACCAA AAAAAACCCCBBCCCCCCCC AACCMMCCIIDDCCCCCCCC AACCIICCEEBB AAAABBBLGGAAAAAAGB GGCFFFEEBBLLCCAAAAHH BBHHHHAAAAECAAEEAAFF AA

Wir waren zwei und gingen durch die NachtA
Vom Heimlichen der gro en Stadt entfachtA
Unnennbares ein Etwas nicht geheuerB
Beklemmte uns mit Lust auf AbenteuerB
Weibfremd vertr umt verseelt verdachtA
Wir waren zwei und gingen durch die NachtA
-
Die Kandelaber an der Stra e RandA
Glommen in sp tem halbgel schtem BrandA
Wind blies so da sie blinzten wie die AugenC
Tagscheuer Wichte die nichts Frommes taugenC
Und alles was dies irre Licht betrafD
Schien aufgeschreckt aus angsttraumschwerem SchlafD
Und Trunkenheit verw stet bern chtigE
Und abgefeimten Hinterhalts verd chtigE
-
Manchmal wie aufgeschreckter Kr hen FlugE
Stie en die Worte auf aus ihm aus mirB
Jedoch mit schnellerlahmendem GefiederB
Gingen sie bald ins Dunkel wieder niederB
Ohne uns anzusehen f hlten wirB
Worte nur Galgenv gel Lug und TrugE
-
Da aus der Seitengasse krummem SchachtA
Raunte es her was Nacht zum tage machtA
Gespenstischen Geziefers KatzentrittA
Gekichere Gefl stere Komm mitA
Aufflammte in die Schl fen j hes RotA
Uns beiden heiser ward das NeinC
Jedoch die Hexen dieser aufgeschminkte TodA
Gr nlich bespieen vom LaternenscheinC
Umgirrten uns mit Worten so gemeinC
So voll Verhei ung und BegierigseinC
Da ich besinnungslos in Blutes NotA
Hinnahm ich Hungernder den Kot f r BrotA
Und die mir griff so sich am frechsten botA
Und Gott verlie Und Gott lie mich alleinC
-
Ein Leib ward hurtig nackt O welch ein LeibF
Traurig verheert von lieblosem GebrauchG
Ausstr mend Mischgeruch von scharfem LauchG
Von bler Seife Alkohol und RauchG
Gew hnlichen Tabaks War dies das WeibF
Der Knabentr ume Port Gebild aus HauchG
Das schimmernde das s aus HonigkelchenC
Aufduftete wenn Wiesenmittag warB
Wenn aus der Saaten hingewogtem HaarB
Wie warmen Brotes hold ein Odem drangE
In alle Sinne ein War dies der LeibF
Der in den Stunden einsamster GefahrB
Wenn jeder Hauch verlockender GesangE
Und leise Ladung war traumwunderbarB
Emporgebl ht dem berf llten BlickE
Und den doch immer Traumesmi geschickE
Schon fast vollendetem Besitz entzogE
War dies das Weib Nein dieses Zerrbild logE
Und dennoch Abgrund klaffte auf und sogE
Das erste Str men Stammeln Schluchzen einC
Und aus der Wollust allgemeinem TrogE
Trank junger Durst der Freude ersten WeinC
-
Und Tage dann und Wochen Angst und SchamH
O diese Angst die all Besinnen nahmH
Tags nachts Und immer wieder sich beschauenC
Und heilen Anblicks bangem Gl ck mi trauenC
Zusammenschrecken wenn sich ein Gef hlI
Ein ungekanntes anzeigt im Gew hlI
Von Reue Furcht Verzweiflung knieen knieenC
Und beten irgendwie zu irgendwemH
Zum lieben Gott zum Sohne zu MarienC
Und dennoch wissen h hnisches BlasphemH
Da keines Himmels Macht und AnathemH
Austilgen kann was durch der Wollust T rB
Sich etwa einschlich wachsend zum Geschw rB
Und eines Morgens dann entdecken SchweiJ
In Grauens Wechselsturm str mt Eis und heiK
Und wanken mehr denn gehn zum Arzt Und immerB
Noch einer Hoffnung schwinds chtiger RestA
Und eine Grinsende weist in das WartezimmerB
Und da im Schein von kohlendem AsbestA
Lauter Befallene von gleicher PestA
Visagen die es stumpf und tierisch nehmenC
Gesichter welche wegschaun und sich sch menC
Verwirrt verst rt verdunsen und verk stA
Und andre schon gezeichnet und verwestA
Der Venus rote Kronen um die StirnenC
Kommis Soldaten Sch ler M gde DirnenC
-
Und warten warten in FolterpeinC
Und endlich endlich der N chste seinC
Und schamvoll entbl t und zitternd stehnC
Und wie ein Gel hmter dem Arzt zusehnC
Und forschen in seinem SteingesichtA
Und h ren wie er das Wort aussprichtA
Ganz fachlich gem chlich und ungesinntA
Das Wort vor welchem das Blut gerinntA
Das Wort das wie F ulnis den Leib verheertA
Das Fleisch vereitert die Haut verschw rtA
Das Wort das die Knochen zernagt und zerm rbtA
Den Ku vergiftet die Wollust verdirbtA
Das Wort an welchem das Mark verdorrtA
Gehirne zerbr ckeln das furchtbare WortA
An dem der heilige Same stirbtA
Das Wort so das Herz wie ein Schwert durchbohrtA
-
Da st rzte um mich wie ein PlundergezeltA
In Tr mmer zusammen das Wunder der WeltA
Da ri ich mit wahnsinnfiebernder HandA
Das Leben von mir wie ein brennend GewandA
Auf da es zerfalle wie Zunder zerf lltA
-
Seither schweb ich irdischem Fluch enteiltA
Schwebe in seufzende L fte geisterhaft aufgeteiltA
H rend doch ungeh rt sehend doch unerschautA
Walte ich unter den Wesen allem Elend vertrautA
Bin in den Stra en der St dte die wie die Bette sindA
Wo gesammelte Gier Welle um Welle rinntA
Bin auf den fl sternden B nken der Parke bei NachtA
Bin in der blassen Knaben selbstgef hrlicher WachtA
Kenne die W nsche der M dchen die sp t aud der Arbeit gehenC
Blicke hinter die Masken der Tugend der LiebesehenC
Wei um die Orte und Stunden verbotenen StelldicheinsL
Um die Spelunken des Tanzes der Unzucht des WeinsL
Bin wo Verzweiflung und Hunger zu tierischem Toben verrohtA
Bin wo der Reichtum sich w lzt in seinem gergoldeten KotA
Und ich sehe in tausender Lampen vereinigtem ScheinC
Mauern durchschauend die Stadt ein riesiges Lotterbett seinC
H re es chzen von all der Gepaarten w tendem TaktA
H re die Str me des Samens in brausendem KataraktA
-
Leiber taumeln in Leiber Blut verwirrt sich mit BlutA
Schreiber und Hurentreiber heizen gesch ftig die GlutA
Und in den M nzen donnert der Pr gstock durch Tag und NachtA
Da er die Schl frigen wecke und peitsche durch Gottes MachtA
Da sich was n chtern besaufe Sinn der noch k hl ist erhitztA
Da sich wer sch chtern verkaufe da jeder jede besitztA
Und ich sehe die Tore der Narrenh user aufschnellenC
Krachend zersplittern die Gitter der TobsuchtszellenC
Hei wie sie fuchteln und purzeln in ihren FolterjackenC
Sind wohl die Lustigmacher mit Schnurren und SchabernackenC
Schreien wie Papageien schrillen und br llen sich heiserB
Hopfen auf vieren als Tiere stelzen auf zweien als KaiserB
Kommen auch Weiber mit Blicken verbuhlten verdrehtenC
Scheinen zu h bscheln zu ugeln scheinen zu b en zu betenC
Pl rren geheiligte Texte nach ruchlosen Dirnenb nkelnC
Bieten dem Himmel sich an mit nackenden Busen und SchenkelnC
M chten mit ihren ausgemusterten SiebenfachenC
Wie ein Mannsbild den Herrgott gef gig machenC
Und ich sehe die Brache der Toten cker aufberstenC
Grausig erf llt sich das Wort Die Letzten werden die ErstenC
Wie die Pilze in Rudeln aufwuchern aus dumpfem WusteA
Wimmeln die fahlen Sch del aus Lehmes br chiger KrusteA
Wimmeln wachsen und wackeln auf ihren gewirbelten StengelnC
Und die verrenkten Skelette folgen mit Wetzen und DengelnC
Ordnen sich hurtig und stumm zum kn chernen BacchuszugeM
Sind die Entfleischten umkreischt von heischender Geier FlugeM
Sind Korybanten M naden Heben EphebenC
Klappergelenke schwenken mit schamlosen Thyrsusst benC
Und sie schw rmen heran in endloser Heeress uleI
Gierig st rmen die Toten zur Messe lebendiger F uleI
Und ein Brausen schl gt auf aus Fleisches wogendem SumpfeD
Aus verkrampfter Umarmung b umen sich Glieder und RumpfeD
Jeder will sie ber hren die Meister die V ter die AhnenC
Die auf dem Felde der Schande gefallenen VeteranenC
Br ste dr ngen sich br nstig an eisig starrende RippenC
Knirschende Kiefer saugen an giftig bl henden LippenC
Finger beringte kraulen die gr lich durchl cherten GlatzenC
Nach gef hrlichen Reizen tappen gespenstische TatzenC
Dirnengerippe locken die Tollen und IdiotenC
Und ein Sodom hebt an der Lebendigen und der TotenC
-
Und ein gepusteltes Scheusal von apokalyptischer Gr eA
W chst wie ein Turm aus dem Chaos in furchtba gesch ndeter Bl eA
Da sich die Schwangern verschauen am Aussatz des gro en VerhurtenC
Da die Kloaken stauen vom Abfall der Fr hgeburtenC
Und ich sehe den Herrn die Sonne wie einen Kn uelI
In der Faust zerquetschen da Nacht sei ber dem GreuelI
Sehe entsetzte Engel den Mond und die Sterne ausl schenC
Und vor Gottes Antlitz Mauern von Wolken aufb schenC
Aber der Himmel loht Scharlach bis in die u erste Gr ndungE
Von dem Widerscheine der allgemeinen Entz ndungE
Und die Gew sser versiegen aber Geisire von EiterB
Speien ber die erde und das Gemetzel tobt weiterB
-
Und ich schwebe irdischem Fluch enteiltA
Schwebe in seufzende L fte geisterhaft aufgeteiltA
H rend doch ungeh rt sehend doch unerschautA
Walte ich unter den Wesen allem Elend vertrautA
Kinder J nglinge M dchen ehmals war ich wie ihrB
Hatte Spieles Gef hrten und alles war gut zu mirB
Kam die Mutter mich k ssen abends zu fr her RuhB
Fielen mir noch unterm Beten schl fernd die Lider zuL
Jagte auf flimmernden Wiesen huschenden Faltern nachG
Warf mit gegl tteten Kieseln nach den Wellchen im BachG
Und ein Drache aus Zeitung den mir der Vater gebautA
Stand wie ein goldener Vogel hoch im Himmel umblautA
Und ich wuchs in die Sehnsucht und die Sehnsucht war mildA
T uschte ich z rtliche Tr ume liebliches M dchenbildA
Wu te schon was err ten Schauern der Liebe hei tA
Fand noch aus allen N ten freundliche Wege zum GeistA
Sehnsucht ward zum Gedichte ruhend an reinem SchoG
Und die kleinen Verzichte machten die Seele groB
-
Dann aber kamen die bangen N chte da Schlummer verwichG
n chte da mich Verlangen qu lend mit Tr nen beschlichG
H tte mir damals gegeben eine die s e ArzneiC
W re vielleicht noch das Leben w re nicht alles vorbeiF
Fr hlingsblumen bem hten sich noch aus geschichtetem LaubF
Obstb ume streuten noch Bl ten schmeichelnder Hauche RaubF
Wolken durchleuchtete fl gen von Aufgang zu NiedergangE
Weidichte Str me z gen rauschend uralten GesangE
Spiegwelten St dte und Berge st rzten von glitzerndem WehrB
Und der fl ende Ferge frachtete W lder zum MeerB
Fern an kristallener Himmel d nsteumwittertem KreisL
Hoch auf silbernen Schimmeln funkelten Riesen aus EisL
Und sein jubelndes Werde riefe der weckende F hnC
O wie war doch die Erde Leben wie warst du doch sch nC
Und inmitten der Sch pfung Mensch ich der Herr der WeltA
ber die Wesen und Dinge g tig als Meister gestelltA
Weitete bis zu den Sternen Erde durch F hlens KraftA
Hatte die Zeiten und Fernen um mich als Mantel gerafftA
Ungeborne Geschlechter tr umten im HeiligtumH
Meiner Lenden von ihrer sp ten Jahrhunderte RuhmH
Ihre gro en Gedanken sehnten aus d mmerndem ChorB
Meines Herzens zum goldenen Ma werk des Lichtes emporB
Ihre gewaltigen Taten harrten wie Glocken i TurmH
im Gest hl meiner Stirne auf den erl senden SturmH
Und ich habe gemordet Taten Gedanken und TraumH
Schwebe ein Schatten und klage fruchtlos dem f hllosen RaumH
Wehe dem S nder am Geiste Ihn reinigt nicht Reu noch GebetA
Aber auch wehe dem Frevel der sich am Fleische vergehtA
Blutes heiliger Hunger verleugnet oder entweihtA
Baut statt Stufen zum Himmel finstere Sch chte ins LeidA
Bitter umfaltete Lippen verlernen den schlichten KuE
Trieb wird zur Sucht der Gehirne und nur der Reiz mehr GenuC
Aber der Reiz ist die Hyder die kein Besinnen erlaubtA
immer und immer wieder w chst ihr ein lechzendes HauptA
Die ihr verfallene St rke fa t nach dem Schwert statt dem PflugE
Arbeit hat nicht mehr am Werke Geist micht am Geist mehr genugE
Mensch sucht nicht mehr den Menschen immer der Herr nurr nur den KnechtA
Und der Schmachtenden Jammer wird der Ges ttigten RechtA
Recht entartet zum Zwitter Henker halb M rder halbF
Und die entg tterte Menschheit rast um das goldene KalbF
Grausame Lust am Gewinne blutopfert V lker dem GeldA
Aber der Frieden der Sinne w re der Frieden der WeltA

Anton Wildgans



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