Zwölf Bleistifte

Zwölf Bleistifte hat mir jemand gebracht
Und heimlich auf meinen Schreibtisch gelegt.
So hat jemand liebend meiner gedacht
Und meine Seele ganz in seine Seele gehegt,
Denn anders wird niemanden Freude gemacht.

Solch ein Bleistift, ein Ding aus Holz und Graphit,
Wenn ich ihn tief in meiner Lade verwahre,
Überlebt er sicherlich meine Jahre.
Und ein anderer, jenseits meiner Bahre,
Stöbert ihn auf und nimmt ihn gelassen mit.

Und schreibt seines Alltags flüchtige Merken
In irgendein Büchlein oder gefaltet Papier.
Aber mir
Wär´ er Vollstrecker von neuen Werken
Geworden und der Entfeßler schlummernder Stärken.

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